Ich find´s erstmal gut, dass Sie dort hingegangen sind, Verena. Auch das Verteilen von aufklärerischem Material an wohl zum Teil naive Besucher begrüße ich sehr.
Aber zwei kritische Anmerkungen will ich nicht vorenthalten.
1.
Es wäre tatsächlich angemessen vor dem Fotografieren zu fragen, ob das für die Anwesenden in Ordnung ist. Ob man das mag oder nicht, die Leiter der Moschee haben in der Moschee das Hausrecht. Ich selber möchte z.B. am liebsten überhaupt nicht fotografiert werden. Und ganz sicher nicht in einem umgekehrten Fall möchte ich von Moslems in einer Kirche fotografiert werden. Die Sache mit dem Löschen der Fotos ist aber auch problematisch.
2.
Ich bin sicherlich nicht naiv gegenüber dem Islam und ich mache mir keine oder zumindest wenig Illusionen über ein friedfertiges Zusammenleben mit gläubigen Moslems, aber zu dem folgenden Ausspruch hätten Sie sich nicht hinreißen lassen dürfen:
Ich verließ den Hof hoheitsvoll mit folgendem, lauten Ausspruch: „Allahu akbar, das brüllt ihr doch auch immer, wenn ihr den Christen die Köpfe abschlagt!“
Es ist richtig, dass immer wieder muslimische Schlächter bei ihren Schandtaten „Allahu Akbar“ brüllen. Und das ist keineswegs Zufall. Aber vermutlich hat keiner, der Ihre Worte vor Ort gehört hat, tatsächlich einem Christen mit diesen Worten den Kopf abgeschnitten. Darum ist Ihr Vorwurf sehr unangemessen gewesen.
Mit besserem Recht hätte man den Moslems vorwerfen können, dass sich aus der gesamten reudigen Ummah kein Mensch empört, wenn Glaubensbrüder Allahu Akbar brüllend Andersgläubigen den Kopf abschneiden. Das wäre meiner Meinung nach zutreffender.
Oder auch dass sich zahlreiche Moslems über Mohammed-Cartoons aufregen, oder dass eine Lehrerin Schulkinder einen Teddy-Bär Mohammed nennen ließ, aber nicht darüber, dass jeder dritte Selbstmordattentäter Mohammed heißt. Dass das keine Beleidigung des Islams sein soll. (Mohammed Atta, Khalid Scheich Mohammed, Bin Laden hieß unter anderem auch Mohammed u.s.w.)
Im Affekt kann einem so etwas passieren wie Ihre Äußerung. Dafür habe ich Verständnis. Eine solche Äußerung ist dennoch sachlich falsch.
Insgesamt natürlich danke für Ihr Engagement und auch für die Nennung von Karim Izadi und seinen Arbeiten zu Fragen zur Entstehungsgeschichte des Koran.
freundliche Grüße
Roger